Rettungshundestaffel MannheimFoto: A. Zelck / DRKS

Rettungshunde

Menschen werden vermisst. Sie sind nicht am vereinbarten oder gewohnten Aufenthaltsort. Oftmals sind es verwirrte und orientierungslose, an Alzheimer und Demenz erkrankte Personen, suizidal veranlagte Menschen, Kinder, die sich verlaufen haben oder auch Wanderer, die nicht am Zielort angekommen sind. In solchen Fällen wird unsere Rettungshundestaffel von der Polizei zum Such-Einsatz angefordert.

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Hunde sind dank ihres hervorragenden Geruchssinnes in der Lage, in kurzer Zeit auch unübersichtliches und unwegsames Gelände nach menschlicher Witterung abzusuchen. Diese Fähigkeit nutzen wir, um mit unseren Hunden nach vermissten Personen in Notsituationen zu suchen und diese zu retten. Bei einer Suche ist ein gut ausgebildeter Rettungshund schneller und kann in der Fläche eine Menschenkette von ca. 50 Personen ersetzen. Die Arbeit in der Rettungshundestaffel verlangt nicht nur dem Suchhund einiges ab. Unsere Hundeführer engagieren sich in ihrer Freizeit beim intensiven wöchentlichen Training und bilden sich regelmäßig fort.

Über uns

Unsere Hunde

Flächensuchhunde
Flächensuche DRK Rettungshund
Immer wenn vermutet werden muss, dass sich Personen in hilfloser Lage irgendwo im Gelände befinden, kommen die Flächenhundeteams zum Einsatz.
Flächensuchhunde können in vielen Gebieten eingesetzt werden. Am häufigsten werden jedoch Waldgebiete sowie anderes unübersichtliches, unwegsames Gelände abgesucht. Bei der Suche durchstöbert der Hund selbstständig und systematisch gemeinsam mit seinem Hundeführer das zugewiesene Suchgebiet. Er ist an seiner Kenndecke als Rettungshund deutlich zu erkennen. Bei einem Fund zeigt der Hund seinem Hundeführer die Person an und der Hundeführer führt bei Bedarf die sanitätsdienstliche Erstversorgung des Betroffenen durch.
Im Einsatz wird jedes Suchteam von einem Helfer begleitet, der für die Sicherheit des Teams, den Funkverkehr, sowie die Orientierung verantwortlich ist.
Mantrailer
Mantrailer DRK Rettungshund
Mantrailing-Hunde können anhand eines Geruchsträgers der vermissten Person (beispielsweise ein Kleidungsstück) die Spur der Person verfolgen, im besten Fall bis zu deren Aufenthaltsort.
Bei der Suche wird der Hund an einer Stelle angesetzt, wo man vermutet, dass sich die vermisste Person aufgehalten hat. Von diesem Punkt aus verfolgt der Mantrailer die Spur dieser Person. Die Verfolgung eines Trails kann schon einmal mehrere Stunden dauern und auch über mehrere Kilometer weit gehen. Da der Mantrailer an der Leine arbeitet, wird er überwiegend in bebauten Gebieten eingesetzt.
Neben dem oben beschriebenen Sucheinsatz kann ein Mantrailer jedoch auch zum Einsatz kommen, wenn großflächige Gebiete abgesucht werden müssen, um die Abgangsrichtung einer Person anzuzeigen. Dort können dann die Flächensuchhunde für weitere Suche angesetzt werden.

Mitmachen

Ausbildung
Ausbildung zum DRK Rettungshund
Bereits im Welpenalter kann mit der Ausbildung des Hundes spielerisch begonnen werden. Aber auch Hunde bis ca. drei Jahre können noch einsteigen.
Die Ausbildung dauert ca. zwei Jahre. Am Anfang steht ein Eignungstest, der als Basis für die späteren Rettungshunde-Prüfungen gilt. Ein Rettungshund muss gesund und leistungsfähig sein. Ein gutes Sozialverhalten gegenüber Menschen und Artgenossen ist Voraussetzung.
Da wir ausschließlich mit positiver Verstärkung (Lernen am Erfolg) arbeiten, muss der Hund gut mit Futter oder Spiel motivierbar sein.
Die Ausbildung umfasst neben der Suche im Gelände und auf Trümmer auch Gehorsam und Gerätetraining. Auch der Hundeführer muss in dieser Zeit viel lernen: Seine Ausbildung umfasst z.B. eine Sanitätsdienstausbildung, Karten- und Kompasskunde, Einsatztaktik, Trümmerkunde, Erste Hilfe am Hund sowie Kynologie.
Anforderungen an den Menschen
Die meisten Interessenten fragen uns: "Ist mein Hund für die Rettungshundearbeit geeignet?" Doch bevor man sich darüber Gedanken macht, sollten die folgenden Fragen überwiegend mit einem deutlichen "JA" beantwortet werden:
  • Habe ICH ausreichend Zeit, um möglichst regelmäßig an Trainings, Ausbildungs- und anderen Veranstaltungen der Staffel teilnehmen zu können?
  • Bin ICH bereit einzusehen, dass ich viel mehr lernen muss als mein Hund - und dass vieles davon überhaupt nichts mit Hunden zu tun hat (z.B. Erste Hilfe, Funken oder der Umgang mit Karte und Kompass)?
  • Gibt mir meine Familie so viel Freiraum, dass ich regelmäßig am Ausbildungsbetrieb teilnehmen kann?
  • Bin ich bereit und finanziell in der Lage, die Kosten für die erforderlich werdende persönliche Ausrüstung (Schuhe, Lampe, Kompass, wetterfeste Bekleidung, usw.) aufzubringen? (Dienstkleidung wird vom DRK gestellt!)
  • Sind wir beide, mein Hund und ich, gesund und körperlich fit genug, um uns auch abseits ebener, asphaltierter Wege, im Gelände oder auf Trümmerbergen bewegen zu können?
  • Bin ich bereit, wenn wir (mein Hund und ich) eines Tages fertig ausgebildet sind, bei Bedarf auch in den Einsatz zu gehen?
  • Ist mir klar, dass sowohl das Training als auch ein Einsatz für mich und auch für meinen Hund unter Umständen nicht ganz ungefährlich sein können?
  • Bin ich psychisch ausreichend stabil, um das zu ertragen, was manchmal mit Unglücksfällen, bei denen Menschen zu Schaden kommen, verbunden ist?
  • Macht es mir nichts aus, dass Einsätze häufig dann erforderlich werden, wenn es gerade gar nicht passt - z. B. an Heiligabend oder mitten in einer Familienfeier?
  • Bin ich bereit, auch im Winter bei Minusgraden nachts im dunklen Wald mit der Taschenlampe durch das Gestrüpp zu stolpern?
  • Habe ich eine Ahnung davon, wie es wohl ist, wenn nach stundenlanger Suche im strömenden Regen das einzig Trockene an mir mein Humor ist?
  • Bin ich bereit, auch mit anderen Hunden zu arbeiten, das "Opfer" zu spielen und längere Zeit gemeinsam mit Spinnen und anderen Krabbeltieren in feuchten, kalten Erdlöchern oder in dunklen Kellern zu hocken?
  • Ist mir klar, dass ich mit meinem Hund - zusätzlich zu der gemeinsamen Arbeit in der Staffel - ständig auch privat arbeiten muss?
  • Ist mir bekannt, dass es in der Rettungshunde-Szene weder Pokale noch Honorare oder Gagen gibt, und dass die spektakulären Katastropheneinsätze, über die in den Medien berichtet wird - z.B. nach Erdbeben - für die große Mehrzahl der Rettungshundeführer eher die Ausnahme sind? Ein Dank der Betroffenen oder der Angehörigen bleibt - wie für alle Rettungskräfte - auch für die Rettungshundestaffel eine seltene Ausnahme!
Anforderungen an den Hund
  • Optimal sind die mittleren Größen, denn es kann während der Ausbildung oder im Einsatz mitunter vorkommen, dass der Hundeführer seinen Hund heben oder tragen muss. (Tragen ist auch ein Bestandteil der Rettungshundeprüfung)
  • Es ist wichtig, dass der Hund gesund ist.
  • Optimalerweise verfügt der Hund über einen großen Spiel- bzw. Futtertrieb, da wir mit sehr viel positiver Bestätigung arbeiten und den Hund mit Futter oder ausgelassenem Spiel belohnen.
  • Er sollte sich freundlich gegenüber Mensch und Tier verhalten - selbstverständlich auch seinen Artgenossen gegenüber.
  • Von Vorteil ist eine gewisse Ruhe und Gelassenheit, auch in ungewöhnlichen Situationen.
  • Er sollte belastbar und ausdauernd sein, da er in der Suche längere Strecken zurücklegen muss.
  • Günstig ist es, mit der Ausbildung beim jungen Hund zu beginnen, selbst mit Welpen kann man schon spielerisch arbeiten. Aber auch erwachsene Hunde kann man noch erfolgreich ausbilden, besonders, wenn mit ihnen schon - z.B. im Hundesport - gearbeitet wurde.
  • Er sollte aber nicht älter als drei Jahre sein, da die Ausbildung ca. zwei bis drei Jahre dauert. In der Prüfungsordnung ist festgelegt, dass der Hund bei seiner ersten Prüfung nicht älter als sechs Jahre sein darf.
  • Passionierte Jäger, für die das Hetzen von Hasen und Rehen das Größte ist, aber auch leidenschaftliche Mäusefänger sollten sich anderweitig orientieren!
Schnupperkurs

Um für unsere ehrenamtliche Tätigkeit neue Kolleginnen und Kollegen gewinnen zu können, veranstalten wir für Interessierte mit und ohne Hund regelmäßig Schnupperkurse.

1. Info-Abend: 

Der Vortrag gibt einen umfassenden Überblick über die Arbeit mit den Hunden, über Ausbildung, Einsatzarten und Arbeitsweise der Rettungshunde und über die enge Teamarbeit von Mensch und Hund. Dieser Vortrag ist für alle kostenlos.

2. Praktischer Teil:

Wer nach dem Info-Abend mehr erfahren und sich vielleicht auch selbst in der Rettungshundestaffel engagieren möchte, kann dann an einem weiteren Schnuppertag mit praktischen Übungen teilnehmen. Interessierte Menschen mit und ohne Hund können an diesem Tag einen intensiven Einblick in die Rettungshundearbeit gewinnen. Auf dem Programm stehen Übungen mit dem eigenen und fremden Hunden sowie Einblicke in das Training mit den Suchhunden. Eine schriftliche Anmeldung per E-Mail ist erforderlich. 

Da die Rettungshundestaffel immer auch Helfer ohne Hund sucht, sind zum Schnupperkurs natürlich auch „Nichthundebesitzer“ herzlich eingeladen. Für die Rettungshundearbeit eignen sich Hunde von mittlerer Größe, die nicht älter als drei Jahre und in guter gesundheitlicher Verfassung sind. Ob es sich dabei um einen Mischling oder einen Rassehund handelt, spielt für die Arbeit mit den Hunden keine Rolle. Vorausgesetzt werden aber Menschenfreundlichkeit und eine gute Verträglichkeit mit Artgenossen. 

So können Sie uns helfen

Zeit spenden
Sie möchten mit Ihrem Hund oder als Helfer ohne Hund in der Rettungshundestaffel mitarbeiten?
Wir suchen engagierte Menschen, die ihre Freizeit sinnvoll investieren wollen, teamfähig und bereit sind, sich weiterzubilden, und die Menschen in Not helfen wollen.
Sprechen Sie uns an – wir freuen uns auf Sie!
Trainingsgebiete
Sie verfügen über ein Gelände, das sich für die Trainingsarbeit eignet?
In Frage kommen Waldgebiete, Brachland, Deponien und ähnlich weitläufige Gelände. Mit der gelegentlichen Bereitstellung Ihres Geländes ermöglichen Sie uns ein vielfältiges Training unter möglichst realistischen Bedingungen.
Geld spenden

Bankverbindung:
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE82370205000005367800
BIC: BFSWDE33XXX

Verwendungszweck: Rettungshunde

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Ein Ehrenamt ausüben kann jeder! Wir brauchen Dich und Deine Zeit, um Menschen helfen zu können.

Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Bereitschaften des DRK Kreisverbandes Mannheim sind auf alle Arten von Notfällen und Einsätzen vorbereitet.