Um 18:30 Uhr am vergangenen Mittwoch, dem 7. August, versammelten sich auf dem Parkplatz am neuen Meßplatz in Mannheim die Teilnehmer des DRK-Männerforums Mannheim um die Autos der DRK-Rettungshundestaffel. Neugierig wurden die Tiere in den Boxen beäugt. 15 geflüchtete Männer aus verschiedenen Nationen waren der Einladung des DRK gefolgt, die Arbeit der Rettungshunde und ihrer Hundeführer kennenzulernen. Die DRK-Rettungshundestaffel trainiert jeden Mittwoch im Stadtgebiet Mannheim und freute sich, an diesem Tag den Interessierten ihre Arbeit in der Praxis zeigen zu können.
DRK-Projektkoordinator Sebastiaan Minderhoud gab zunächst eine kurze Einführung zum Thema Hunde in Deutschland und allgemeine Tipps zum Umgang mit den Tieren im Alltag. "In Deutschland gibt es vergleichsweise viele Hunde und das Bild des Hundes ist in den Herkunftskulturen zum Teil sehr verschieden", erklärte er. So würden Hunde dort oft nicht als Haustiere gesehen, sondern eher als Wach- und Schutzhunde, die draußen leben und gefährlich sind. Umso wichtiger sei es seiner Meinung, Ängste und Vorbehalte abzubauen und den Umgang mit den Hunden zu lernen. Und dafür eignete sich die laufende Veranstaltung sehr gut:
Nacheinander holten die Hundeführer ihre Tiere aus den Boxen und liefen durch die Gruppe. Es durfte begrüßt und kennengelernt werden. Dabei hatten nur wenige Teilnehmer Angst und die Stimmung war gut. Danach erklärte Tina Stannek von der Rettungshundestaffel den Anwesenden wie die so genannten "Mantrailer" vermisste Personen mit ihrem ausgeprägten Geruchssinn aufspüren und wie sie das mit ihren Hunden trainiert. Zur Demonstration musste ein Freiwilliger gefunden werden und Prince aus Nigeria erklärte sich schnell bereit, sich von Dackel Rufus suchen lassen. "Lieber erst mal ein kleiner Hund", lachte er. Damit Rufus später seiner Spur folgen konnte, musste Prince im zunächst eine Probe mit seinem Individualgeruch abgeben. Dafür wurde ein Tempo an seinem Hals abgewischt und in einer Plastiktüte verschlossen. Olaf Goldbach vom DRK-Ortsverein Asbach, der regelmäßig mit seinen Mannheimer Kolleginnen und Kollegen trainiert, brachte Prince dann über eine willkürliche Route zu einem Versteck. Kurze Zeit später konnte es losgehen. Dackel Rufus bekam sein Arbeitshalsband angelegt, was sein Zeichen ist, dass er nun im Einsatz ist und an der Geruchsprobe riechen darf. Zielstrebig folgte er der Strecke, die Prince und Olaf zurückgelegt hatten, und fand nach wenigen Minuten seine Zielperson hinter einem geparkten LKW. Dafür gab es eine leckere Belohnung und Beifall der Gruppe.
An diesem Abend kamen auch die Hunde Vizsla Willy, Ridgeback Mia, Westie Balu und Schäferhund Charlie mindestens einmal zum Einsatz. Einen Mangel an Freiwilligen gab es nicht. "Es war eine sehr schöne Aktion", fand Yasar, "es war lehrreich und hat viel Spaß gemacht". Auch Ammar Hammoudi, der Gastgeber des Männerforums, war zufrieden: "die Teilnehmer haben großes Interesse daran, die deutsche Kultur kennen zu lernen und ins Gespräch zu kommen. Es hat allen sichtlich Spaß gemacht".
Das Männerforum ist ein interkultureller Männertreff des DRK-Kreisverbands Mannheim, der sich alle zwei Wochen in der Laurentiusstr 13 trifft - mittwochs von 18-20 Uhr. Nächster Termin ist der 21.08. mit dem Schwerpunkt "Kannst du Kunst". . . .