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Weitere Verbesserungen im Rettungsdienst

Bereichsausschuss für den Rettungsdienst beschließt umfängliche Gutachterumsetzung

Der Bereichsausschuss des Rettungsdienstbereichs Rhein-Neckar hat am Donnerstag, dem 21. Juni im Rahmen einer zusätzlichen Sondersitzung weitere Maßnahmen zur Optimierung der rettungsdienstlichen und notärztlichen Versorgung beschlossen.
Bereits in der Sitzung im Dezember 2017 wurden durch den Bereichsausschuss (BA) erste Sofortmaßnahmen beauftragt, die damals als Erstempfehlungen aus einem im vergangenen Jahr beauftragten umfangreichen Strukturgutachten vorlagen.
Seit letzter Woche liegt nun das abgeschlossene Gutachten vor, weshalb der Bereichsausschuss für den Rettungsdienst in einer Sondersitzung in der Uniklinik Heidelberg zusammengefunden und weitere Maßnahmen zur Optimierung insbesondere im Rhein-Neckar-Kreis aber auch in den Städten Heidelberg und Mannheim beschlossen hat. Ziel der jetzt ergänzend zu den im Dezember beschlossenen Sofortmaßnahmen ist es, bereits jetzt die Weichen zu stellen um frühzeitig erwartungsgemäß steigenden Bedarfszahlen in der Notfallrettung entgegen zu wirken, aber vor allem auch die Notfallversorgung im ländlichen strukturierten Raum im Rhein-Neckar-Kreis zu verbessern.
Der Rettungsdienstbereich Rhein-Neckar umfasst aktuell die Stadtkreise Heidelberg und Mann-heim sowie den Landkreis Rhein-Neckar. „Die Gutachtenumsetzung berücksichtigt aber auch bereits eine mögliche Neustrukturierung des Rettungsdienstbereiches“ bestätigt Jürgen Wiesbeck, Vorsitzender des Bereichsausschusses für den Rettungsdienstumfasst „wir wollen bestmöglich vorbereitetet sein, wenn das Innenministerium entsprechende Regelungen trifft.“
Der Bereichsausschuss hat in seiner Sitzung vom 21. Juni  2018 einstimmig die Vollumsetzung des Strukturgutachtens beschlossen.
Im Bereich der Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF)  beinhaltet die Vollumsetzung des Strukturgutachtens insgesamt eine Betriebsmittelzeitenerhöhung von 20.388 Vorhaltestunden. Dies entspricht einer Erhöhung von rechnerisch ca. 2,3 Notarzteinsatzfahrzeugen. 
Der Bereichsausschuss hatte im Jahr 2017 bereits im Hinblick auf das Ergebnis des Strukturgutachtens Sofortmaßnahmen beschlossen. Diese Sofortmaßnahmen beinhalten folgende Maßnahmen:
Inbetriebnahme eines weiteren halben Notarzteinsatzfahrzeugs am neu einzurichtenden Notarztstandort Universitätsklinik Heidelberg mit einem Umfang von 3.624 Jahresvorhaltungsstunden.
Erweiterung des tagsüber vorgehaltenen Notarzteinsatzfahrzeugs am Notarztstandort Walldorf/Wiesloch auf eine 24-Stunden-Vorhaltung. Dies entspricht 0,5 Notarzteinsatzfahrzeugen oder 4.380 Jahresvorhaltestunden.
Im Versorgungsbereich der Notarzteinsatzfahrzeuge in Mannheim wurde die Betriebszeit des Notarzteinsatzfahrzeugs am Standort der JUH-Wache in Friedrichsfeld von 07:00-22:00 Uhr ebenfalls auf eine 24-Stunden-Vorhaltung ausgeweitet. Dies entspricht ca. 0,4 Notarzteinsatzfahrzeuge oder eine Erweiterung um 3.285 Betriebsstunden. Durch die Erweiterung auf einen 24-Stunden-Betrieb wurde der Standort des Notarzteinsatzfahrzeugs am Standort Universitätsmedizin Mannheim an den Notarztstandort ASB-Rettungswache in Mannheim-Käfertal verlagert.
Durch diese Sofortmaßnahmen wurde bereits eine zusätzliche Vorhaltung von ca. 1,5 Notarz-teinsatzfahrzeugen oder 13.140 Jahresvorhaltestunden umgesetzt.
Es stehen zur vollen Umsetzung des Gutachtens noch folgende Maßnahmen im Bereich der notärztlichen Versorgung aus:
Im Versorgungsbereich Mannheim wird ein viertes NEF in Betrieb genommen. Das NEF wird Betriebszeiten werden von 07:00-22:00 Uhr an 365 Tagen sein. Dies entspricht etwa 0,6 Notarzteinsatzfahrzeugen oder 5.475 Vorhaltestunden.
Im Versorgungsbereich Schwetzingen steht die Inbetriebnahme eines zweiten Notarzteinsatzfahrzeugs aus. Dieses NEF soll im 12-Std.-Tagbetrieb von Montag bis Samstag bereitstehen. Dies bedeutet eine Erweiterung von 0,4 Notarzteinsatzfahrzeugen oder 3.624 Betriebsstunden.
Auch im Bereich der Rettungswagen (RTW) wurde durch das Strukturgutachten ein Mehrbedarf von rechnerisch ca. 4,5  Rettungswagen ermittelt.
Ebenfalls durch Sofortmaßnahmen wurde per Beschluss des BA vom 14.12.2017 folgende Vorhalteerweiterung bereits eingeleitet:
Im Versorgungsbereich Bammental wurde ein Tag-RTW an 365 Tagen pro Jahr in Dienst genommen. Dies bedeutet eine Vorhalteerweiterung um 0,5 Rettungswagen oder 4.380 Rettungsmittelvorhaltestunden pro Jahr. Dieser RTW soll am Standort Bammental betrieben bis der neu ermittelte Rettungswachenstandort in Schönau, Ortsteil Altneudorf eingerichtet ist.
Im Versorgungsbereich Sinsheim wurde der Betrieb des Vorgehaltenen Tag-RTW um die Nachstunden erweitert. Auch hier ist eine Erweiterung um 0,5 Rettungswagen oder 4.380 Vorhalte-stunden zu vermelden.
Die Rettungsmittelvorhaltung am Standort Walldorf/Wiesloch wurde ebenfalls um 0,5 Rettungswagen bzw. 4.380 Jahresvorhaltestunden erweitert. Auch an diesem Standort wurde der bereits in Betrieb befindliche Rettungswagen um den Nachdienst erweitert.
Durch die Sofortmaßnahmen wurden insgesamt im Bereich der Rettungswagen rechnerisch bereits 1,5 Rettungswagen mehr vorgehalten.
Zur Vollumsetzung des Strukturgutachtens müssen noch folgende Vorhalteerweiterungen umgesetzt werden:
In Versorgungsbereichen der Rettungswachen Mannheim und Heidelberg wurde die Vorhaltung grundsätzlich als bedarfsgerecht bewertet. Es gibt nur geringfügige Anpassungen der Rettungsmittelbetriebszeiten.
In den Versorgungsbereichen Schwetzingen und Weinheim wird ein dritter Rettungswagen im 24-Stunden-Betrieb in Dienst genommen. Empfehlung des Gutachters ist einen der drei Ret-tungswagen im Versorgungsbereich Weinheim am Standort Schriesheim in Dienst zu nehmen.
Im Versorgungsbereich der Rettungswache Bammental wird der im Zuge der Sofortmaßnahmen in Betrieb genommene Tag-RTW auf einen 24-Stunden-Betrieb ausgeweitet. 
Am Rettungswachenstandort Walldorf-Wiesloch wurde die Inbetriebnahme eines weiteren 12-Stunden-RTW im Tagdienst beschlossen.
Zusammenfassung Rettungsmittelvorhaltung Notfallrettung Rettungsdienstbereich Rhein-Neckar. Nach vollständiger Umsetzung des Strukturgutachtens:
Rettungsmittestunden RDB Rhein-Neckar p.a. Notarzt:117.843
Rettungsmittelstunden RDB Rhein-Neckar p.a. RTW:261.212
Rettungsmittelvorhaltestunden Gesamt:379.055
Steigerung Vorhaltung Notarzteinsatzfahrzeuge:20,92 %
Steigerung Vorhaltung Rettungswagen:17,17 %
Steigerung Vorhaltung Notfallrettung gesamt:18.31 %
In Jahresvorhaltstunden:  58.658 
Zur Thematik Sanierung/Ertüchtigung der Salierbrücke in Speyer zeigten sich Mitglieder des Bereichsausschusses über die Absicht des Regierungspräsidiums sehr erleichtert, die Salierbrücke während der Sanierungsmaßnahmen für den Rettungsdienst passierbar zu erhalten. Gerade im Bereich Altlußheim, Neulußheim und Reilingen seien die Krankenhäuser in Speyer wegen der örtlich günstigeren Lage meist erste Wahl. Auch die Versorgungskapazitäten der Speyerer Krankenhäuser sind enorm wichtig für die rettungsdienstliche Versorgung im nordwestlichen Teil des Rettungsdienstbereich Rhein-Neckar.