Nach monatelanger Planung war es am Samstag, dem 13. Mai nun soweit. Das große integrative Fußballturnier unter dem Motto „Sport verbindet“ stand vor der Tür. Neben 35 Jugendlichen und Kindern mit Fluchterfahrung, fanden sich 15 Jugendrotkreuzler und noch mehr Helfer/innen um 10 Uhr morgens im Ortsverein Schriesheim ein. Ein ereignisreicher und ungewöhnlicher Tag sollte ihnen bevorstehen. Alle lauschten gespannt den Begrüßungsworten von David Lorösch, JRK-Teamer, Initiator und Projektleiter von „Sport verbindet“.
Seit Januar hatten viele Köpfe aus verschiedenen Bereichen des DRK-Kreisverbandes und den DRK-Ortsvereinen zusammengearbeitet, um diesen Tag zu ermöglichen: Das Jugendrotkreuz (JRK), das DRK-Youngster-Team, der Ortsverein Schriesheim, das Küchenteam, hauptamtliche Helferinnen des Kreisverbandes sowie Freunde und Familie von David Lorösch. Sie alle unterstützten den Studenten bei seinem Vorhaben, das er im Rahmen eines Praxisprojektes geplant hatte: „Kinder und Jugendliche, egal welcher Nation, sollen in Kontakt miteinander kommen. Es sollen Berührungsängste abgebaut und Raum für Begegnung geschafft werden“. Dazu überlegte er sich ein Fußballturnier, der etwas anderen Art: Flüchtlingskinder und -jugendliche, die im Kreisverbandsgebiet leben, spielen gemeinsam mit JRKlern und lernen sich so kennen.
Zunächst wurden die Kinder und Jugendlichen zwischen acht und 18 Jahren in alters- und nationengemischte Kleingruppen aufgeteilt und fünf unterschiedlichen Workshops zugeordnet. Jede Gruppe musste jeden Workshop einmal durchlaufen. So hatte jede/r Teilnehmer/in einmal die Möglichkeit, kreativ zu werden, Trikots zu bemalen oder eine Kollage von sich selbst anzufertigen. In einem Workshop wurden auch Zukunftspläne geschmiedet, in einem anderen eine abgewandelte Form von Bingo zum Kennenlernen gespielt. Eine Station war draußen aufgebaut. Dort musste man als Gruppe versuchen, aus Holzklötzen ein Kreuz aufzustellen. Dabei war es egal, ob man nun aus Eritrea, Mazedonien, Afghanistan, Syrien, Rumänien, dem Jemen oder Deutschland stammte und wie alt man war – es ging nur gemeinsam. Der Gruppenzusammenhalt wuchs und die Gespräche untereinander wurden länger. Letztendlich ging es um einen aktiven Austausch zwischen Flüchtlingen und Deutschen und das passierte irgendwann von ganz alleine. So beobachtete Lorösch auch:„ Über den Tag verteilt, hatte ich den Eindruck, dass die Kinder und Jugendlichen richtig Spaß haben und sich voll auf das Projekt einlassen“.
Nach einem stärkenden Mittagessen, das das DRK-Küchenteam bereitgestellte, begann das eigentliche Fußballturnier. Gespielt wurde in den bereits festgelegten Gruppen und natürlich in den eigens hergestellten Trikots. Trotz wechselhaftem Wetter zwischen Starkregen und strahlendem Sonnenschein gaben die Spieler/innen alles, denn nur eine Mannschaft konnte als Sieger vom Platz gehen. Es wurde gekämpft, gerannt, geschossen und gejubelt – stets fair und mit breitem Lächeln in den Gesichtern. Und wer gerade Pause hatte, konnte sich die Zeit mit Twister, Diabolo und vielen weiteren Spielen vertreiben.
Am Ende gab es noch eine Siegerehrung und jede/r Teilnehmer/in nahm stolz seine Urkunde entgegen. „Mir hat alles Spaß gemacht“, meinte der zehnjährige Dorin aus Mazedonien mit einem Strahlen im Gesicht. Auch der Projektleiter zeigte sich zufrieden: „Das Projektziel wurde in meinen Augen erreicht“. Müde, aber sehr zufrieden und mit einer Menge neuer Bekanntschaften gingen die Kinder und Jugendlichen nach Hause. Beim Projekttag ging es vor allem um den Austausch der Kinder untereinander, der gerade in der heutigen Zeit für uns alle wichtig ist.
Ohne die Hilfe der vielen Helfer/innen wäre das nicht möglich gewesen - Vielen Dank dafür!
Ohne die Hilfe der vielen Helfer/innen wäre das nicht möglich gewesen - Vielen Dank dafür!