In einem Müllschacht eines Hochhauses an der Mannheimer Neckarpromenade ist am frühen Montagmorgen, den 8. Juli ein Brand ausgebrochen, bei dem nach derzeitigem Stand 20 Personen verletzt worden sind. Über den Müllschacht sei Rauch ins Gebäude gelangt.
Der Papagei eines 90-jährigen Paares – auch für ihn wird gesorgt bei der kompletten Räumung des Hochhauses in der Neckarpromenade 15, das am Montagabend von allen Bewohnern verlassen werden muss. Die Turnhalle des Ludwig-Frank-Gymnasiums ist für sie die Anlaufstelle. Nachdem der Papagei da ist, werden die beiden 90-Jährigen von der Tochter der Frau abgeholt. „In dem Alter sollen sie nicht auf Feldbetten schlafen“, sagt sie. Doch sonst ist alles bereit in der Halle. 54 Ehrenamtliche, hauptsächlich vom Roten Kreuz und verstärkt durch Malteser, haben die Halle eingerichtet, Tische, Stühle, Feldbetten aufgebaut, Getränke und Verpflegung gerichtet.
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Ungern aus ihren vier Wänden gegangen ist auch ein älteres Ehepaar. „Wir fühlen uns alleingelassen. Keiner weiß, wann wir wieder zurückdürfen“, klagt ein Mann. Eine ältere Frau erinnert sich an die Evakuierungen und die Flucht in den Bunker in den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs. Dagegen lobt ein Rollstuhlfahrer die Betreuung durch das Rote Kreuz als „wunderbar“. Allerdings brenne es in dem Müllabwurfschacht nicht zum ersten Mal. „Das liegt an der Konstruktion“, kritisiert er. Und das Schild „Verletztenablage“, das der internen Fachsprache entstammt, gefällt ihm nicht. „Die machen das vorbildlich, die Jungs und Mädels“, dankt auch eine Frau aus dem 24. Stock den Einsatzkräften, „echt vorbildlich!“. Doch sie findet die Luft in der Turnhalle „sehr stickig“, weshalb sie zum Rauchen vor die Tür geht.
»zum vollständigen Artikel: © Mannheimer Morgen, Dienstag, 09.07.2019