Der Rückblick des DRK auf das Jahr 2021 zeigt, wie komplex und vielschichtig die Problematik von wohnungslosen Menschen für ihre Wohnungslosigkeit ist. Aufzuzählen sind hier Eigenbedarfskündigungen der Vermieter, Mietschulden, Umsetzung von Geflüchteten aus anderen Unterkünften, Einweisungen von Haftentlassenen, Jobverlust, Todesfälle oder Krankheiten von Familienmitgliedern und damit verbundene unstemmbare Mietkosten. Insgesamt 21 Menschen mit durchmischtem Alters- und Migrationshintergrund lebten vergangenes Jahr in der Unterkunft im Hofweg, die Mehrzahl davon schon mehr als drei Jahre. Durchschnittlich 10-20 individuelle und bedarfsorientierte Beratungen pro Woche wurden in Hockenheim durch Simon Massoth, den aufsuchenden Sozialarbeiter des DRK durchgeführt – die Schwerpunkte sind hier Vermittlung von Arbeit und Wohnraum gewesen, stets mit Einbezug lokaler Kooperations- und Netzwerk-partnern wie der Arbeitsagentur, gesetzlichen Betreuenden oder Maßnahmen- und Bildungsträgern. „Die Arbeit mit unseren Klienten, die oftmals seit Jahren keinen eigenen, festen Wohnsitz haben und sich in prekären Situationen befinden ist herausfordernd und anspruchsvoll, jedoch zeigen sich regelmäßig auch Erfolge in unserer ganzheitlichen Beratung und Betreuung“, berichtet Markus Unterländer, Leiter des DRK-Quartier Auchtergrund. 2021 konnten zwei Personen in eine Vollzeitstelle und zwei Personen in eine Teilzeitstelle vermittelt werden, ebenso konnten sieben obdachlose Menschen in eigene Wohnungen ziehen. Desgleichen engagiert arbeitete das DRK im Bereich der aufsuchenden Kinder- Jugendsozialarbeit (Streetwork) in Hockenheim. Dauerhaft und zuverlässig war hier Andreas Ledderhose als Streetworker aktiv und konnte erfolgreich in Konfliktsituationen vermitteln, tragfähige Beziehungen zu den jungen Menschen aufbauen, Einzelfallhilfe leisten oder Deeskalationsstrategien entwickeln.
„Die 2021 pandemiebedingt ausgefallenen Präsenzveranstaltungen und strukturgebenden Angebote werden nun in den freundlichen und modernen Räumlichkeiten des DRK-Quartier Auchtergrund nachgeholt und intensiviert“, berichtet Christiane Springer, Geschäftsführerin DRK. Hier fanden in den letzten Wochen bereits die ersten Veranstaltungen im Bereich Arbeitsmarkt und Zeitmanagement statt.
Das aktuelle Feedback nach dem herausfordernden Einzug in die Wohnungslosenunterkunft im Auchtergrund fiel seitens des DRK ebenfalls sehr positiv aus. Das gemütliche und moderne Wohnumfeld sowie die engmaschige und ganzheitliche Betreuung sowie Begleitung in der Unterkunft werden sehr gut und dankbar angenommen.
Oberbürgermeister Marcus Zeitler betonte am Ende des Rück- und Ausblickes: „Wir als Kommune sehen, wie wichtig es ist wohnungslose und obdachlose Menschen in Hockenheim zu unterstützen und stehen voll und ganz hinter diesem Thema. Mit den neuen Einrichtungen und Angeboten im Auchtergrund sind wir auf dem richtigen Weg".