Ob es an dem warmen Sommerabend, den Düften des wartenden Buffets oder an dem zuvor übermittelten ausführlichen Geschäftsbericht des DRK-Kreisverbandes lag, blieb auch für den Präsidenten Frank Berner ein nicht gelöstes Rätsel. Die Tagesordnung war in 80 Minuten bewältigt, der Sturm aufs Buffet konnte beginnen.
Ein großes Lob richtete Berner an den gastgebenden Ortsverein mit Albert Werner an der Spitze für die vorzügliche Organisation. Der Laudenbacher DRK-Chef überbrachte die Grüße des verhinderten Bürgermeisters Hermann Lenz, der zeitgleich die konstituierende Sitzung des Gemeinderates leitete. Die Bundes- und Landesleiterin der Sozialarbeit, Ulrike Würth, warb für eine Beteiligung an der Online-Umfrage zur Strategie des Bundesverbandes und kündigte eine separate Auswertung der Ergebnisse für Baden-Württemberg an. Weiter wünschte sie sich eine gute Resonanz für das Projekt "Ehrenamt stärken", das zum Ziel habe, neue Ehrenamtliche zu gewinnen. Sie würdigte die Arbeit des Kreisverbandes in der Sozial- und Quartiersarbeit. Würth erinnerte auch an die Aufgabe des Pflegeheims "Albert Schweitzer" sowie der bedarfsorientierten Erstaufnahmeeinrichtung (BEA) auf dem Areal der ehemaligen "Benjamin-Franklin-Kaserne" in Mannheim, wo in der Hochzeit des Flüchtlingszustroms ein Ankerplatz mit zahlreichen Einrichtungen geschaffen worden sei. Kreisjugendleiterin Annalena Böhm ging auf die seit zwei Jahren laufende Kampagne des Jugendrotkreuzes zum Thema "Menschlichkeit" ein und ließ Lieder zum Thema erklingen, die die Jugendlichen auf Melodien von Kinderliedern getextet hatten.
Frank Berner verwies in seinem Geschäfts- und Situationsbericht auf den in neuem Design vorgelegten Geschäftsbericht. Man sei in vielen Geschäftsfeldern "unterwegs" und stelle sich den Aufgaben, wobei man in vielen Segmenten im Wettbewerb stehe. Die BEA sei das größte zu bewältigende Projekt der letzten Jahre gewesen und auch nach deren Aufgabe bleibe das Thema "Integration der Flüchtlinge" eine wichtige Herausforderung. Leider habe man das Albert-Schweitzer Haus aus wirtschaftlichen Gründen nicht halten können. Es sei aber gelungen, Mitarbeitenden und Bewohnern eine neue Heimat bei der Firma "Curata" zu bieten. Die Quartiersarbeit sei ein Erfolgsmodell, die Tafel habe erfreulicherweise neue Unterstützer gefunden. Erfreulich sei der Anstieg der Zahl der Ehrenamtlichen, insbesondere im Bereich der Sozial- und Jugendarbeit. Berner streifte die an die Bundesstrategie angelehnte "Strategien 2025" mit den sechs Hauptthemen "Personalstrategie in Ehren- und Hauptamt", ,,Stärkung des Wohlfahrtsverbandes", ,,Lobbyarbeit", ,,Sozialraumorientierung'', ,,Immobilen" und "finanzielle Stabilität".
Wirtschaftsprüfer Dirk Riesenbeck-Müller bescheinigte dem Kreisverband ein "gut bestelltes und geordnetes Feld". Die Prüfung habe keinerlei Beanstandungen ergeben. Der Fehlbetrag von 329 000Euro beruhe auf Sondereffekten. Der Kreisverband verfüge über eine deutliche Reserve, so der Wirtschaftsprüfer nach Ausführungen zu Kapital, Vermögen und Liquidität.
Der scheidende Schatzmeister Bernd Deselaers richtete sein Augenmerk auf die gute Vermögens- und Liquiditätssituation und sah es als finanzwirtschaftliches Ziel, alle Einrichtungen nahe an die Nulllinie heranzuführen. Die Jahresrechnung wurde einstimmig beschlossen, der einstimmigen Entlastung stand nichts im Wege.
Die geplante Neuwahl des Schatzmeisters wurde vertagt. Berner kündigte eine sorgsame Suche nach einem Nachfolger an, der dann zunächst kommissarisch arbeiten soll. Einrichtungsleiter Boris Rensland stellte die Kreisbereitschaftsleiter Michael Höhne und seine Stellvertreter Uwe Karl und Sebastian Liebers vor, bevor Justiziar Alexander Reinhold die notwendigen Änderungen der Satzung des Kreisverbandes erläuterte. Die Neufassung wurde einstimmig angenommen. Der stellvertretende Präsident Prof. Dr. Rudolf Large appellierte an die Ortsvereine, auf eine rechtmäßige Geschäftsführung, insbesondere regelmäßige Mitgliederversammlungen und entsprechende Rechenschaftsberichte zu achten, ehe zum Abschluss Geschäftsführerin Christiane Springer zahlreiche neue Mitarbeiter in den Bereichen Rettungsdienst, Rettungswache, Lehrrettungswache, Quartiersarbeit und "Mannheimer Akademie" vorstellte.
©Weinheimer Nachrichten vom 26. Juli 2019, Autor: Herbert Bangert.