Ihr stockte die Stimme, sie wirkte gerührt: „Es fiel uns nicht leicht, das Haus aufzugeben“, gestand Christiane Springer. Denn einst hat die heutige Kreisgeschäftsführerin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) selbst hier gearbeitet. Doch schon zum 1. Juli hat das DRK den Betrieb ihres Albert-Schweitzer-Pflegeheims an die Berliner Curata-Gruppe verkauft, zum 1. August soll das Gebäude folgen. Das erfuhren die DRK-Mitglieder nun bei der Kreisversammlung des DRK im Kulturhaus in Käfertal.
Das nach dem deutsch-französischen Arzt und Pazifisten benannte Haus, seit 1954 in L 2 ansässig, zog 1985 an die Viehhofstraße und wurde zuletzt 2003 modernisiert. Es bietet 112 Pflegeplätze – allerdings in Doppelzimmern, die ab 2019 nicht mehr zulässig sind. Die Auslastungsquote war zuletzt auf unter 75 Prozent gesunken, das Haus seit Jahren ein Sorgenkind des DRK. Bereits 2003 war mal von einem Verkauf die Rede. 2015 folgte dann die Schließung des beschützenden Wohnbereichs für an Demenz erkrankte, sich selbst gefährdende alte Menschen. Schon damals hieß es, dass das DRK dem gesamten Haus langfristig keine Zukunft gibt, weil eine Modernisierung zu teuer käme.
Ihr stockte die Stimme, sie wirkte gerührt: „Es fiel uns nicht leicht, das Haus aufzugeben“, gestand Christiane Springer. Denn einst hat die heutige Kreisgeschäftsführerin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) selbst hier gearbeitet. Doch schon zum 1. Juli hat das DRK den Betrieb ihres Albert-Schweitzer-Pflegeheims an die Berliner Curata-Gruppe verkauft, zum 1. August soll das Gebäude folgen. Das erfuhren die DRK-Mitglieder nun bei der Kreisversammlung des DRK im Kulturhaus in Käfertal.
Das nach dem deutsch-französischen Arzt und Pazifisten benannte Haus, seit 1954 in L 2 ansässig, zog 1985 an die Viehhofstraße und wurde zuletzt 2003 modernisiert. Es bietet 112 Pflegeplätze – allerdings in Doppelzimmern, die ab 2019 nicht mehr zulässig sind. Die Auslastungsquote war zuletzt auf unter 75 Prozent gesunken, das Haus seit Jahren ein Sorgenkind des DRK. Bereits 2003 war mal von einem Verkauf die Rede. 2015 folgte dann die Schließung des beschützenden Wohnbereichs für an Demenz erkrankte, sich selbst gefährdende alte Menschen. Schon damals hieß es, dass das DRK dem gesamten Haus langfristig keine Zukunft gibt, weil eine Modernisierung zu teuer käme.
Mitarbeiter können bleiben
Dennoch sei die Trennung jetzt „eine emotionale Angelegenheit“ gewesen, so DRK-Präsident Frank Berner. „Das Haus ist aber nicht rentabel zu betreiben, die massiven Verluste auf Dauer für den Verband nicht zu stemmen“, so Berner: „Eine halbe Million Euro Verlust pro Jahr sind auf Dauer für uns nicht leistbar“, erklärte er, zumal ferner ein Sanierungsstau von zwei Millionen Euro anstehe.
Das Gebäude gehörte zuletzt einem amerikanischen Fonds, der es veräußern wollte. Das Rote Kreuz hatte ein Vorkaufsrecht. Daraufhin erwarb der DRK-Kreisverband das Haus im vergangenen Jahr für 3,7 Millionen Euro von dem Fonds, sparte einige Monate die Miete und veräußerte nun Betrieb und Gebäude zusammen. „Ohne diese Lösung hätten wir das alles nicht hinbekommen“, warb Berner bei den DRK-Delegierten um Verständnis für den ungewöhnlichen Weg.
Übernommen wurde das Albert-Schweitzer-Haus von der Berliner Curata-Gruppe – einschließlich aller Mitarbeiter und des Heimleiters. „Ein klassischer Betriebsübergang, uns war das sehr wichtig“, betonte Berner. Curata nennt das Haus nun „Seniorenwohnzentrum Albert-Schweitzer“. Die Gruppe betreibt derzeit 23 Einrichtungen in ganz Deutschland mit rund 1500 Betten und 1200 Mitarbeitern. Sie ist auf Expansionskurs, plant langfristig bundesweit etwa 5000 Betten.