Ismail Özgül, Rettungssanitäter in der Notfallrettung und staatlich geprüfter Desinfektor, wirkt unter anderem in der zentralen Desinfektionsbereitschaft des DRK-Kreisverbandes Mannheim mit. Im Interview spricht er über seine Arbeit in Zeiten von Corona.
Inwiefern bedeutet das Coronavirus Mehrarbeit für Dich?
Ismail Özgül: „Durch die Desinfektionsschichten entsteht zusätzliche Arbeit, welche vor allem auf den Schultern der Desinfektoren lastet. Des Weiteren entsteht durch das Tragen der Infektionsschutzanzüge eine körperliche Mehrbelastung."
Wie reagieren die Patienten und Angehörige in der aktuellen Situation auf Dich?
Ismail Özgül: „Zum großen Teil erfahren wir riesen Zuspruch in der Bevölkerung, jedoch merkt man auch eine leichte Verunsicherung in Bezug auf SARS-CoV-2."
Hast Du Deine Art des sozialen Umgangs mit dem Patienten verändert?
Ismail Özgül: „Nein, der soziale Kontakt ist gleichgeblieben. Allerdings stehen die Kollegen und ich jedem Patienten bei Fragen zu SARS-COV-2 gerne zur Verfügung."
Kannst Du Dich denn selbst gut schützen?
Ismail Özgül: „Für mich gelten grundsätzlich die wichtigen Regeln der Hygiene. Dazu gehören das regelmäßige Waschen der Hände und die Händedesinfektion. Mein Arbeitgeber stellt mir darüber hinaus Schutzkleidung sowie Desinfektionsmittel zur Verfügung."
Sorgst Du Dich auch um deine eigene Gesundheit?
Ismail Özgül: „Nein. Ich fühle mich sicher und vertraue da ganz meinem Arbeitgeber."
Denkst Du vielleicht auch darüber nach, den Beruf sein zu lassen?
Ismail Özgül: „Kommt nicht in Frage!"
Wie ist die Stimmung in Deiner Familie oder Deiner Partnerin?
Ismail Özgül: „Da merke ich keine negativen Auswirkungen. Meine Partnerin vertraut mir und den von meinem Arbeitgeber gestellten Schutzmaßnahmen."
Wie ist die Stimmung in Eurem Team?
Ismail Özgül: „Ich würde sagen, im Team läuft es sehr gut. Unsere Arbeit ist wichtig und das weiß jeder von uns. Das stärkt zusätzlich den Zusammenhalt im Team."
Was wünscht Du Dir besonders für die Zeit während und nach der Pandemie?
Ismail Özgül: „Dass wir auch, wenn alles vorbei ist, als Einsatzkräfte weiterhin so einen tollen Rückhalt in der Bevölkerung genießen dürfen. Es tut gut, gerade jetzt geschätzt zu werden und macht die Arbeit ungemein leichter."
( Stand des Interviews: 09. April 2020 )
