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Rettungsdienst auf Hitze-Einsätze vorbereitet / Notfallsanitäterin gibt Tipps

Die nächste Hitzewelle steht bevor. „Die hohen Temperaturen können zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Ein Hitzschlag kann sogar lebensbedrohlich werden. Richtiges Verhalten führt erst gar nicht dazu“, so Gina Quick, Notfallsanitäterin beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) Kreisverband Mannheim.

Was kann man tun, um einen Hitzschlag zu vermeiden?
  • Meiden Sie bei Hitzeperioden möglichst direkte Sonneneinstrahlung und körperliche Anstrengung.
  • Lassen Sie Kinder nicht in der Sonne spielen.
  • Schützen Sie Kopf und Nacken durch eine entsprechende Kopfbedeckung.
  • Säuglinge dürfen auf keinen Fall der direkten Sonne ausgesetzt werden.
  • Immer ausreichend trinken und achten Sie vor allem bei Kindern und Senioren darauf, dass sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen und auch ausreichend Vorräte an Getränken bereitstehen.
Wie erkennt man einen Hitzschlag?
Bei einem Hitzschlag kommt es zu einem Wärmestau im Körper, was zu einer Erhöhung der Körpertemperatur bis auf 40 Grad oder mehr führt. Die Haut ist heiß und trocken und der Pulsschlag beschleunigt. Die Schweißproduktion versagt, weil die Temperatur-Regelung im Körper gestört ist. Der Betroffene fühlt sich müde und erschöpft. Es kann zu Krämpfen und Erbrechen kommen, ebenso zu Schwindelgefühl, Verwirrtheit oder auch Halluzinationen. Oft ist sogar Bewusstlosigkeit die Folge.
Wie hilft man?
  1. Bringen Sie den Betroffenen sofort in den Schatten und lagern Sie seine Beine hoch. Wenn kein Schatten zu finden ist, nutzen Sie eine Rettungsdecke als Schutz vor den Sonnenstrahlen.
  2. Bieten Sie Wasser oder auch Getränke wie Fruchtsaftschorle oder Früchtetees zu trinken an – aber nur wenn der Betroffene bei vollem Bewusstsein ist. Wenn der Betroffene das Bewusstsein verloren hat, legen Sie ihn in die stabile Seitenlage.
  3. Setzen Sie umgehend einen Notruf (112) ab und kontrollieren Sie Bewusstsein und Atmung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
  4. Kühlen Sie den Körper mit feuchten Tüchern, besonders im Bereich von Kopf und Nacken. Kein Eis direkt auf den Körper geben.
Rettungsdienst steht bereit
„Der Rettungsdienst steht bereit“, bestätigt Quick, „bis wir eintreffen, ist es für den Patienten aber auch lebenswichtig, dass die richtigen Maßnahmen durch den Ersthelfer ergriffen werden. So mancher Notfall wäre sogar vermeidbar, wenn man sich richtig auf die Hitze vorbereiten würde.“
Auch der Bereichsausschuss hat sich auf die erneute Hitzewelle eingestellt. So wurden bereits am Montag, dem 22. Juli die Notaufnahmen der Mannheimer Kliniken angeschrieben und gebeten, die Rettungsmittel bei der Patientenübergabe in der Klinik bevorzugt zu behandeln, um schnellstmöglich für weitere Notfälle bereit-zustehen.
Die Integrierte Leitstelle Rhein-Neckar passt, wie schon bei den vergangenen Hitzewellen, den Einsatz der Rettungsmittel an die Gegebenheiten an. So können bei Bedarf zusätzliche Rettungsmittel der Hilfsorganisationen in Dienst genommen werden.
„Bei einer Tagestemperatur von über 35 Grad haben wir eine rund 20 prozentige Steigerung des Anrufaufkommens und eine rund 15 prozentige Steigerung des Einsatzaufkommens“ so Joachim Stutz, Vorsitzender des Bereichsausschusses für den Rettungsdienst im Rettungsdienstbereich Mannheim.
Im Rettungsdienstbereich (RDB) Mannheim sind der Arbeiter Samariter Bund, das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter-Unfall-Hilfe und der Malteser Hilfsdienst mit Krankentransportwagen, Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeugen an der Notfallrettung beteiligt.
Bei Bedarf können die ehrenamtlichen Kräfte der Hilfsorganisationen zur Unterstützung des Rettungsdienstes alarmiert werden.