· Pressemitteilung

„Nur wer sich ändert, bleibt sich treu“

Schulleiter erhält Henry-Dunant-Medaille
DRK-Auszeichnung vlnr: Schulleiter Wolfgang Hahl, DRK-Kreisgeschäftsführerin Christiane Springer, DRK-Präsident Frank Berner
Schülerband Cable Searchers
Die Schülerband "Cable Searchers" begeisterte die Gäste

40-jähriges Jubiläum der Mannheimer Akademie für soziale Berufe / Schulleiter Wolfgang Hahl erhält Henry-Dunant-Auszeichnung vom DRK-Kreisverband Mannheim

"Nur wer sich ändert, bleibt sich treu" - dieses Zitat von Wolf Biermann ist nur eines von mehreren passenden Sinnsprüchen, die die zahlreichen Redner/innen an der Jubiläumsfeier der Mannheimer Akademie für soziale Berufe am Donnerstag, dem 7. Juni im Jüdischen Gemeindezentrum Mannheim mit der Schule in Verbindung brachten. Denn eine Schule, die sich über 40 Jahre immer wieder neuen Herausforderungen gestellt, sich angepasst und weiter entwickelt hat, bietet viele Facetten, auf die bei einer solchen Gelegenheit eingegangen werden kann. Musikalische Gestaltung und Moderator sorgen für gelungenen Einstieg
Doch bevor der Moderator des Abends Ben Salzner von RPR1 das Wort an die ca. 150 Gäste richtete, leitete die Schülerband der Mannheimer Akademie für soziale Berufe, die "Cable Searchers", mit einer ganz eigenen Interpretation von Ed Sheerans "I see fire" in den festlichen Abend ein. Sobald die ersten Klänge zu hören waren, war der große Saal mucksmäuschenstill und auch die Gäste, die sich gerade noch am Sektempfang draußen aufgehalten hatten, nahmen Platz, um dem Lied zu lauschen.
Nach einem weiteren Lied übernahm Salzner das Mikrophon und sorgte mit seiner sympathischen Art von der ersten Sekunde an für eine angenehm lockere Stimmung im Publikum. Er fasste kurz das Programm des Abends zusammen, bevor er das Wort an Frank Berner, Präsident des DRK-Kreisverbandes, dem Träger der Schule, übergab. Dieser begrüßte unter anderem die Gäste aus der Politik, von anderen Wohlfahrtsverbänden und Kooperationspartner/innen der Schule sowie die anwesenden Mitarbeiter/innen und Schüler/innen und bedankte sich außerdem für die großartige Arbeit der Mannheimer Akademie für soziale Berufe. Seine besondere Anerkennung galt Schulleiter Wolfgang Hahl, der über 26 Jahre die Schule zu dem gemacht hatte, was sie heute ist, und übergab diesem sogleich das Wort. Wann wird es so sein, wie es niemals war?
1978 - Helmut Schmitt war Bundeskanzler und Jimmy Carter Präsident der USA. Das Jahr war geprägt durch die Anschläge der RAF und im Radio kam unter anderem YMCA von den Village People. "Das war das Umfeld, in dem unsere Fachschule für Altenpflege gegründet wurde", erklärte Hahl. Damals noch in Mannheim-Gartenstadt ansässig, wollte das DRK mit der Ausbildung von Fachkräften auf das Problem vieler Menschen reagieren, die durch den Krieg aus dem Familienverbund herausgerissen wurden und im Alter nicht mehr alleine für sich sorgen konnten. Das Angebot wurde gut wahrgenommen und die Schule wurde immer größer. Mehrfach musste umgezogen werden, weil die Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten - ein Problem, das Hahl praktisch dauerhaft beschäftigte, bis heute, da sich die Schule ab September in E1, 16 aus Platzmangel um weitere 460 Quadratmeter erweitern wird. Bis zur heutigen Mannheimer Akademie für soziale Berufe mit zehn Schularten, 1050 Schüler/innen und 100 Mitarbeiter/innen war es jedoch nicht immer ein einfacherer Weg, ohne Sicherheit wie es weitergeht, der oft von Gesetzesänderungen durchkreuzt wurde. Deshalb stellte Hahl über seine Rede die Frage "Wann wird es so sein, wie es niemals war?" Vielleicht ist genau an diesem Tag der Zeitpunkt, denn stolz sagte Hahl zum Abschluss seiner Rede: "Aber wir haben alle Herausforderungen gemeistert". Wolfgang Hahl, das Gesicht der Mannheimer Akademie für soziale Berufe
Christiane Springer, DRK-Kreisgeschäftsführerin und die nächste Rednerin, griff in ihrer Rede Hahls Thema auf und brachte es mit Biermanns Zitat auf den Punkt. Besonders hob sie die persönliche Arbeit von Hahl "dem Gesicht, dem Pionier, dem Vater und dem Kapitän der Akademie" hervor und zeichnete ihn für seine Verdienste gemeinsam mit Präsident Berner für seine hervorragende Arbeit mit der silbernen Henry-Dunant-Medaille aus. Weiterhin sicherte sie der Schule die Unterstützung durch den Träger zu und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit über die Jahre. Frau Dr. Claudia Schöning-Kalender, Stadträtin der Stadt Mannheim lobte in ihrer anschließenden Rede die gute Arbeit der Mannheimer Akademie für soziale Berufe sowie das persönliche Engagement von Hahl. Sie vergab der Schule im übertragenen Sinne drei Sterne für ihr vielfältiges Angebot, den zentralen Standort und ihren interkulturellen Ansatz. Auch der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Majid Khoshlessan, lobte die Schule für ihre Offenheit gegenüber anderen Kulturen und sagte, dies sei ihm eine Freude und der Beweis, dass es in einer Zeit, in der sich Antisemitismus wieder ausbreitet, Menschen gibt, die sich nicht beirren lassen. Die Kunst der Balance zwischen Empathie und Selbstfürsorge
Nach den Grußworten konnten die Gäste dann erneut zwei Liedern der Cable Searchers lauschen, bevor Salzner zum nächsten Programmpunkt, dem Vortrag des Referenten Prof. Dr. med. Joachim Bauer, überleitete. Dieser referierte unter anderem darüber, wie sich soziale Erfahrungen auf unseren Körper und unser Reaktionssystem auswirken. So stellte er eine Brücke zu den anwesenden Schüler/innen her, die durch ihre Arbeit bei ihren Bezugspersonen viel Positives auslösen können, aber auch zu allen anderen Arbeitnehmer/innen, denen er unter anderem mit vielen Beispielen erklärte, wie wichtig die entscheidende Balance zwischen Engagement und Distanzierungsfähigkeit am Arbeitsplatz ist.
Abschließend bedankte sich Hahl noch bei den Anwesenden und den Rednern sowie der Schülerband und lud alle ein, bei kühlen Getränken und Häppchen die letzten 40 Jahre noch einmal Revue passieren zu lassen.