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Modellprojekt für die gesamte Metropolregion

v.l.: Innenminister Thomas Strobl, Matthias Ryzlewicz, Oberbürgermeister Marcus Zeitler, DRK-Kreisgeschäftsführerin Christiane Springer und Andreas Schmitt, stv. Präsident des DRK-Kreisverbandes Mannheim. Foto: Ammar Hammoudi

Symbolischer Spatenstich für den Neubau des Quartiers Auchtergrund in Hockenheim

Der Untergrund war schlammig, und die Corona-Bedingungen beim Spatenstich für das Quartier Auchtergrund taten ihr übriges. Doch trotz widriger äußerer Bedingungen wurde das DRK-Projekt jetzt auf den Weg gebracht. Am Samstag war der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) beim symbolischen Spatenstich für den Neubau der DRK-Rettungswache im Gewerbegebiet Talhaus zu Gast. Das Modellprojekt in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Hockenheim und dem DRK-Kreisverband Mannheim entsteht direkt neben dem derzeitigen Gebäude des Ortsvereins im Auchtergrund. Für alle Teilnehmer am Spatenstich waren Pflöcke in die Erde getrieben worden, um ihren Standort mit Spaten zu markieren. Daran hing eine Tüte mit Sekt, Orangensaft und ein Glas, damit auf das gute Gelingen des Projekts angestoßen werden konnte.
Andreas Schmitt, Präsident des DRK-Kreisverbandes Mannheim, bedankte sich bei allen, die das Projekt einstimmig gestützt hatten. Bauherr ist der Kreisverband Mannheim, das Grundstück für die Erweiterung stellt die Stadt in Erbpacht zur Verfügung. "Das ist ein ganz wichtiger Tag für uns, viele Träume werden wahr und Herausforderungen werden gelöst", freute sich Kreisgeschäftsführerin Christiane Springer auf eine moderne Rettungswache, auf die noch eine Wohnungslosen-Unterkunft gesetzt wird.
Die Einrichtung biete Menschen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind, ein Dach über dem Kopf sowie eine soziale Betreuung. Dazu kämen weitere Angebote, auch im Bestandsgebäude, wie ein Tagestreff, ein Tafelladen, ein Beratungsbüro, Bewegungsräume, eine Kleiderstube und Büros für das Integrationsmanagement. Die Unterbringung wohnungsloser Menschen am Rande der Stadt in den Containern im Hofweg galt schon lange als untragbar. Die neue, den aktuellen Anforderungen genügende Rettungswache, kann jetzt geplant und gebaut werden. Die Unterkunft im Obergeschoss des neuen Gebäudes beherbergt 13 Zimmer für 26 Personen sowie Gemeinschaftsduschen, Waschmöglichkeiten und Küche. Hinzu kommen zwei behindertengerechte Zimmer. Die derzeitige Rettungswache wird renoviert und bildet in Zukunft das neue Zuhause für den DRK-Ortsverein.
Das alte Ortsvereinsgebäude wird Heimat für einen Tagestreff für Wohnungslose, einen Tafelladen, eine Kleiderstube sowie eine Begegnungsstätte und die Beratungsangebote des Ortsvereins. Der Fokus liegt auf verschiedenen Zielgruppen, etwa jungen wohnungslosen und psychisch kranken Menschen, Frauen und Alleinerziehenden, Pflegebedürftigen, Haftentlassenen und anerkannten Geflüchteten. Das Projekt sei eine "Hand-in-Hand-Aktion der Wohlfahrtsverbände und der Stadt", dankte Christiane Springer allen Beteiligten, die diese Idee von Anfang an mitgetragen hätten.
Oberbürgermeister Marcus Zeitler sprach von einem "Pilotprojekt für Baden-Württemberg" und einer "Herzensangelegenheit für die Stadt", die ohne die Zusammenarbeit aller Beteiligten nicht möglich gewesen wäre. Innenminister Thomas Strobl war am Tag des Ehrenamts voll des Lobes für das Modellprojekt. Dass von der Idee bis zur Realisierung nur ein knappes Jahr vergangen sei, sei sehr beachtlich. Er sei gerne zum Spatenstich gekommen, auch um den Ehrenamtlichen "symbolisch Respekt, Achtung und Dank zum Ausdruck zu bringen", meinte Strobl.
Die vielen ehrenamtlichen Helfer in Baden-Württemberg stellten sich immer in den Dienst für das Gemeinwesen und brächten sich mit ihrer Gesundheit und manchmal sogar mit ihrem Leben ein. Auch beim DRK-Projekt in Hockenheim werde das Land finanziell mithelfen, versprach der Gast aus Stuttgart. Dafür werde er sich einsetzen. Artikel von H. Berlinghof © Rhein-Neckar-Zeitung (cab), Montag, 7.12.2020