Am 17.04.2018 übermittelte der Arbeiter-Samariter-Bund e. V. (ASB), Region Mannheim/Rhein-Neckar, der Geschäftsstelle der Integrierten Leitstelle Rhein-Neckar ein Kündigungsschreiben, in welchem die Beendigung der Zusammenarbeit bis spätestens zum 30.09.2018 angekündigt wurde. Begründet wurde dieser Schritt unter anderem mit angeblich un-zumutbaren Arbeitsbedingungen in der Integrierten Leitstelle Rhein-Neckar (ILS), so etwa der Überlastung von ASB-Mitarbeitern. In der Folge waren diese Kündigung sowie die darin enthaltenen Vorwürfe Gegenstand einer umfassenden Berichterstattung in zahlreichen Medien.
„Die Argumentation des ASB für den Ausstieg und die erhobenen Vorwürfe sind für die Träger der ILS nicht nachvollziehbar“, erklärt Caroline Greiner, Leiterin der ILS-Geschäftsstelle und Kreisgeschäftsführerin des DRK Rhein-Neckar/Heidelberg e. V.
Im Hinblick auf die angesprochenen Überlastungsanzeigen stehen die Träger wegen der wiederholten Anzeige eines einzelnen ASB-Mitarbeiters mit dem ASB in Kontakt. So hat die Leitstellenleitung die Überlastungsanzeigen geprüft und bereits am 13.04.2018 dem ASB ein Gesprächsangebot unterbreitet. Besagte Überprüfung zeigte allerdings auch, dass eine Überlastung für den betreffenden Mitarbeiter nicht fest-gestellt werden konnte. Dass das Kündigungsschreiben des ASB also unter anderem mit Überlastungsanzeigen der Mitarbeiter begründet wird, ist für die Träger der ILS absolut unverständlich.
Auch gegen den im Rahmen der Berichterstattung aufgekommenen Vorwurf, dass Notrufe in der Leitstelle angeblich nicht entgegen genommen beziehungsweise unwichtige Anrufe in die Länge gezogen wurden, verwahren sich die ILS-Träger aufs Schärfste. „Diese Vorwürfe sind haltlos und unwahr. Deshalb weisen wir diese ausdrücklich zurück“, erklärt Caroline Greiner.
Bereits seit Anfang des Jahres ist eine externe Beratungsgesellschaft beauftragt, die Arbeit der ILS, unter Einbeziehung aller Mitarbeiter und der Führungskräfte, zu analysieren, Verbesserungsvorschläge zu entwi-ckeln und den Umsetzungsprozess aktiv zu begleiten. Diesbezüglich sind gegenwärtig regelmäßig vier Berater vor Ort.
„Die vor Ort tätigen externen Berater haben uns nochmals ausdrücklich bestätigt, dass bei ihren bislang geführten Gesprächen mit den ILS-Mitarbeitern – also sowohl von DRK und Landkreis, als auch von ASB und der Johanniter Unfall Hilfe – eine sehr große Offenheit und Koope-rationsbereitschaft sowie ein starker Zusammenhalt untereinander fest-gestellt wurde. Auch liegen der Beratungsgesellschaft keine Erkennt-nisse bezüglich des kolportierten gravierenden Fehlverhaltens bei der Notrufannahme vor“, sagt die ILS-Geschäftsführerin.
Die Arbeitsbedingungen in der ILS sind auch im Übrigen gut. Im Ver-gleich zu anderen Leitstellen beträgt die maximale Schichtdauer 8 Stun-den. Bei der Dienstplanung wird auf eine ausgeglichene Belastung aller Mitarbeiter geachtet, wobei es natürlich – wie im Berufsalltag üblich – zu Arbeitsspitzen kommen kann. Die Leitstellenleitung pflegt ein kollegiales Verhältnis zu allen Mitarbeitern gleichermaßen. Im regelmäßigen „Jour fixe“ werden Themen und Entwicklungen gemeinsam mit allen Beteiligten – also auch mit dem ASB – besprochen.
„Deshalb ist es aus unserer Sicht nicht schlüssig, dass der ASB eine so gegensätzliche Ansicht vertritt“, sagt Caroline Greiner. Im Übrigen wird durch die Art und Weise der Kündigung die ausgezeichnete Arbeit der Disponenten in Misskredit gebracht. „Das haben die Kolleginnen und Kol-legen in Ladenburg nicht verdient, eingeschlossen der Disponenten des ASB, die nach meinem Dafürhalten ebenfalls einen guten Job machen. Die Träger der ILS sind überzeugt davon, dass die derzeit entwickelten Maßnahmen die Qualität der ILS nachhaltig verbessern werden – auch ohne die Unterstützung des ASB“, erklärt Greiner abschließend.