Der DRK-Kreisverband Mannheim arbeitet seit 2021 aktiv im Rhein-Neckar-Kreis daran, das Versorgungsangebot für gewaltbetroffene Frauen und Kinder zu verbessern. Mit dem Bezug und der Betreuung einer Schutzraumwohnung Anfang des Jahres erfahren mehrere Frauen und Kinder Sicherheit, Unterstützung sowie Begleitung in einer herausfordernden Lebenssituation. Durch die maßgebliche finanzielle Unterstützung der alwine Stiftung – in Würde altern gGmbH wird das Angebot nun auch um eine weitere Schutzwohnung für von gewaltbetroffene Senioren erweitert. Der Fokus liegt hier bei Frauen und Männern im Alter von 60 bis 90 Jahren, die im häuslichen Umfeld von Gewalt betroffen sind und aufgrund altersbedingter Einschränkungen keinen Zugang zu Schutzmöglichkeiten wie z.B. Frauenhäusern haben sowie auf Barrierefreiheit und Unterstützung angewiesen sind.
Flankiert wird die Arbeit des DRK im Bereich Schutzwohnen durch vielfältige präventive Angebote im Rhein-Neckar-Kreis, die für besonders schutzbedürftige Personengruppen einen Raum für Empowerment, positive Erlebnisse, neue Begegnungen, Ressourcenförderung sowie Selbstausdruck und -entfaltung bieten.
„Für uns war der Aktionstag eine gute Gelegenheit, um mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung für dieses wichtige Thema zu erreichen. Betroffene Frauen und Kinder in unserer Region sollen erfahren, dass wir sie in einer schwierigen Lebenssituation unterstützen, für sie da sind und solidarisch mit ihnen sind“, so Sarah Emmerich, Koordinatorin Frauen und Familie im DRK-Kreisverband Mannheim, über die Aktion.
Der Aktionstag erinnert an die Schwestern Mirabal aus der Dominikanischen Republik, die am 25. November 1960 durch das Trujillo-Regime ermordet wurden. Der Tod der Schwestern ist beispielhaft für die sexuelle, politische, kulturelle und ökonomische Gewalt gegen Frauen. Seit 1981 wird am Todestag der Frauen weltweit auf Gewalt gegen Frauen und Ungerechtigkeiten aufmerksam gemacht. 1999 verabschiedeten die Vereinten Nationen eine Resolution, die den 25. November offiziell zum „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen" machte.
Gewalt gegen Frauen ist eine der am Weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Sie ist ein globales Phänomen und kann überall auftreten: in jedem Land, auf der Straße oder Zuhause. Dazu gehören Stalking und Belästigung ebenso wie häusliche Gewalt und Vergewaltigung. Neben körperlicher und sexueller Gewalt haben auch psychische und emotionale Gewalt gravierende Folgen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) benennt Gewalt als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen. Viele Frauen, die Gewalt erleben, haben danach Schwierigkeiten, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Sie leiden unter Depressionen, vereinsamen, verarmen – emotional und materiell. Häufig hat die Gewalt generationenübergreifende Auswirkungen auf die ganze Familie. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass mehr als 35 Prozent aller Frauen weltweit mindestens einmal im Leben Opfer sexueller oder physischer Gewalt sind. In Deutschland hat jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. In etwa der Hälfte der Fälle ist der Partner für diese Taten verantwortlich.
Sechs Jahre nach der Unterzeichnung der ersten europäischen Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen hat der Deutsche Bundestag im Juni 2017 einstimmig einem Gesetzesentwurf der Bundesregierung zugestimmt, die sogenannte „Istanbul-Konvention" („Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt") zu ratifizieren. Seit Februar 2018 gilt die Konvention damit auch in Deutschland.
Neben dem gesetzlichen Schutz gibt es in Deutschland auch praktische Unterstützung. So gibt es bundesweit rund 350 Frauenhäuser und 40 Schutzwohnungen.
Kontakt und Informationen unter:
DRK-Kreisverband Mannheim e.V.
Frauen und Familie
Sarah Emmerich
Tel.: 0621 32 18 171
Schutzwohnen@DRK-Mannheim.de
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Verwendungszweck: „Frauen und Familie"