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Hier gedeihen jetzt Kohlrabi und Kürbisse

Dagmar Schmitt-Turner, Sebastiaan Minderhoud, Renate Rothe und Andrea Müller-Bischoff (von links) zeigen die ersten Produkte aus dem Garten. Foto: Dorn / RNZ

Der Garten sieht immer mehr wie ein echter Gemüsegarten aus.

Fast hätte man denken können, es fände einfach nur Sommerfest am Gemeinschaftsgarten bei der Flüchtlingsunterkunft in der Ladenburger Straße statt. Allerdings gab es einen besonderen Grund beziehungsweise einen nicht ganz so erfreulich Anlass: Sebastiaan Minderhoud, Projektkoordinator des Deutschen Roten Kreuzes, der mit dem Projekt "ProMa" den Garten mitaufgezogen hatte, wurde am Dienstagnachmittag verabschiedet. Das Projekt und damit seine Stelle endet zum 31. August, nicht so der Garten, der jetzt von Ehrenamtlichen und Bewohnern allein weitergeführt werden muss. Auch noch mehr Zulauf aus der Nachbarschaft würde man sich wünschen.

Es waren viele gekommen, um Minderhoud auf dem Gelände, das immer mehr wie ein echter Gemüsegarten aussieht, zu verabschieden. Darunter Bewohner des Containerbaus, Ehrenamtliche des "Runden Tisches Asyl" (RTA) und Bürgermeister Ralf Gänshirt. Zudem war Vanessa Koch gekommen, die Nassim Alizadeh als Integrationsbeauftragte des DRK vertritt. Ihre Zeit in Hirschberg endet ebenfalls im August. Alizadeh übernimmt die Stelle ab September wieder und wollte sich einen Besuch mit ihren Kindern ebenfalls nicht nehmen lassen.

In sechs Beeten, die Baumstämme begrenzen, die Revierförster Walter Pfefferle zur Verfügung gestellt hat, wachsen Zucchini, Auberginen, Mais, Kürbisse, Tomaten, Bohnen, Kohlrabi, Weißkohl, Paprika, Stangensellerie und Kartoffeln. Drei der kleinen Felder kultivieren Bewohner der Flüchtlingsunterkunft allein. Eins beherbergt eine afghanische Lauchsorte, das zweite ist mit "geweihter Erde" gefüllt und enthält allerlei Gemüse und Blumen. Im dritten hat ein kleiner Bewohner der Unterkunft ein Beet mit Kürbissen, das er als Schulprojekt pflegt. Dazu gibt es noch drei Hochbeete, in denen Mangold, Salat, Lauch und Grünkohl gedeihen. Eine durchaus beeindruckende Vielfalt also.

Die Beete sind mit Komposterde gefüllt, da der Untergrund so hart und widerspenstig war, dass seine Bearbeitung die Helfer an ihre Grenzen brachte. Um zwischen den bepflanzten Reihen laufen zu können, wurden Hackschnitzel ausgestreut. Erde, Hackschnitzel und die Bretter für die Hochbeete spendierte der Hirschberger Bauhof. Zu Beeten wurden die Bretter dann in der Weinheimer Lern-Praxis-Werkstatt gezimmert. Auch eine kleine Sitzecke ist am Kopfende des Beetes entstanden. Ein Sonnensegel soll Anfang August angebracht werden, um den Fleißigen etwas Schatten zu spenden. Auch ein Sandkasten steht mittlerweile auf dem Gelände. Der ist für das Kind einer Familie aus der Nachbarschaft, die auch regelmäßig im Garten hilft.

Mit dem Projekt "ProMa", das vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge finanziert wird und sich an geflüchtete Männer, Alleinreisende und Familien richtete, betreute Minderhoud verschiedene Initiativen. So gab es neben dem Garten noch Koch- und Imkerkurse, Spieleabende, Bildungsveranstaltungen und Sportangebote.

»Zum ganzen Artikel © Rhein-Neckar Zeitung / Max Rieser