· Pressemitteilung

„Erste Hilfe & Mehr“

In der kernsanierten Lagerstraße 5 befindet sich neben der Rettungswache auch der Fachbereich Erste Hilfe & Mehr Foto: KH
Martina Neidlein leitet den Fachbereich, der seit 2016 in die Mannheimer Akademie für soziale Berufe integriert ist. Die Akademie wird von Wolfgang Hahl geleitet. Foto: KH
Uschi Nobis ist die „gute Seele“ am Telefon, bei der man alles über Kurse und Anmeldung erfahren kann. Foto: KH

DRK richtet Angebot an Unternehmen

Eigentlich weiß jeder so ungefähr, womit das Deutsche Rote Kreuz (DRK) sich hauptsächlich beschäftigt. Die Krankenwagen sieht man allerorten, das DRK bildet Sanitäter aus, hält eine Rettungshundestaffel vor, es sammelt für gute Zwecke, organisiert eine Tafel für Bedürftige, bietet Kurse von Eltern-Baby-Kursen bis Seniorengymnastik und vieles mehr. Das DRK richtet seine Aktivitäten jedoch nicht nur an Privatpersonen. So ist mit dem Fachbereich Erste Hilfe & Mehr ein konkretes Angebot für Unternehmen verbunden. Umfassendes Kursangebot Erste Hilfe
Das DRK schult alle Formen der Ersten Hilfe, vom Erwerb des EH-Scheines für den Führerschein bis hin zu EH-Kursen für Privatpersonen, Vereine und spezielle EH-Kind-Kurse für Eltern und Großeltern. Geboten werden auch Inhouse-Schulungen, maßgeschneidert nach den Bedürfnissen des jeweiligen Unternehmens, ebenso wie Erste Hilfe-Kurse mit speziell angepassten Inhalten für Outdooraktivitäten und spezielle Zielgruppen. Die Kurse und Ausbilder des DRK sind von der Berufsgenossenschaft (BG) anerkannt. Erste Hilfe Kurse sind nur noch eintägig und können meist über die BG abgerechnet werden. Das „Mehr“ im Namen des Fachbereichs ist ein Symbol für die Veränderung, die das Erste-Hilfe Schulungsangebot in letzter Zeit prägt. Anders als man es von früher kennt, finden fast alle Kurse heutzutage vor Ort in den Unternehmen statt. Bei der Vorbereitung der Schulung fragt das DRK ab, was im speziellen Fall für die Mitarbeiter wichtig ist, welche Arten von Tätigkeiten vertreten sind und wie es mit der einschlägigen Vorbildung aussieht. So sollte eine Schulung in einem produzierenden Unternehmen ganz anders ausgelegt sein als in einem typischen Büroumfeld oder einem Transportunternehmen. „Die Mitarbeiter können die Form des Kurses, der maximal 20 Teilnehmer haben sollte, mitbestimmen und z. B. einbringen, welcher Typ von Notfällen bei ihnen schon vorgekommen ist. Dann konzipieren wir die Schulungsinhalte speziell auf die individuellen Unternehmensbedürfnisse hin“, schildert Fachbereichsleiterin Martina Neidlein die aktuellen Anforderungen.
In der Regel umfassen die Erste-Hilfe-Schulungen mindestens acht Unterrichtseinheiten für die Grundausbildung und neun für die Fortbildung. Die Schwerpunkte werden vom DRK-Landesverband vorgegeben und reichen von der Versorgung von Schnittverletzungen bis zu Erstmaßnahmen bei Knochenbrüchen oder Bewusstlosigkeit. Neidlein und ihr Ausbilderteam sind auch schon mal auf Baustellen oder in Fabrikhallen unterwegs, da die Erfahrung gezeigt hat, dass Mitarbeiter am meisten für sich mitnehmen können, wenn sie sich im gewohnten Arbeitsumfeld aufhalten und nicht mehrere Stunden hintereinander in Schulungsräumen wie früher in der Schule stillsitzen und aufpassen sollen. Ab Sommer werden alle Kurse in verschiedenen Sprachen angeboten – Englisch, Syrisch-Arabisch, Russisch, Türkisch, Kroatisch und Gebärdensprache. „Zunehmend wollen wir auch Menschen mit Behinderungen und Rollstuhlfahrer schulen können“, erzählt Neidlein. Mit (noch nicht) Blinden hat sie bereits gute Erfahrungen machen können: „Aufgrund ihrer Behinderung empfinden diese Menschen weniger Berührungsängste als nicht Behinderte und waren in der Schulung viel unkomplizierter!“ Ob Verpflichtung oder Freiwilligkeit
Ob ein Unternehmen durch seinen Unfallversicherungsträger verpflichtet ist, Ersthelfer oder sogar Betriebssanitäter auszubilden oder dies freiwillig tun möchte – es lohnt sich, mit dem Fachbereich Ausbildung beim DRK Kontakt aufzunehmen. Wolfgang Hahl, Einrichtungsleiter der Mannheimer Akademie für soziale Berufe, zu der der Fachbereich seit 2016 gehört, hat natürlich noch weitere Angebote in seinem Portfolio. Dazu gehören unter vielen anderen die Ausbildung von ErzieherInnen, Kinder-, Sozial und AltenpflegerInnen, im Bereich Sozialpädagogik und das berufliche Gymnasium „Pflege und Gesundheit“ – eine Einrichtung mit Privatschul-Status, dabei aber für die Schüler und ihre Eltern kostenfrei. Über den beträchtlichen Einzugsbereich des DRK Mannheim kann er sich nur freuen: 35 Kilometer um Mannheim herum – von der Südlichen Weinstraße bis Osthofen kommen die Schüler zur Akademie, meist auf Mund-zu-Mund-Propaganda hin, um hier die angenehmere Lernatmosphäre bei gleicher Qualität einer staatlichen Schule zu nutzen. Den eigenen Ausbilder im Haus
Auch Erste-Hilfe-Ausbilder werden ausgebildet. Aus ihrer Erfahrung weiß Neidlein, dass gerade kleinere Unternehmen daran Interesse haben, denn wenn alle zehn Mitarbeiter gleichzeitig einen Kurs absolvieren, muss im Zweifelsfall der Betrieb tagelang geschlossen werden. Beim Ausbilder im eigenen Haus kann dieser das Lehrpensum individuell z. B. an drei Nachmittagen anbieten. „Es kann für Unternehmen von großem Vorteil sein, unter ihren Mitarbeitern ausgebildete Ausbilder zu haben, die Kurse im eigenen Unternehmen durchführen oder an andere Unternehmen ‚ausgeliehen‘ werden können“, resümiert Neidlein. © Hafenmagazin Mannheim Frühjahr 2017