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„Diesen Winter hätte ich nicht überlebt“

Simon Massoth vom DRK-Kreisverband Mannheim am Theodor-Kutzer-Ufer in Mannheim

Obdachlose wird gerettet / DRK ermöglicht Einzug in ein neues Leben

Als Simon Massoth (38) vom DRK-Kreisverband Mannheim im vergangenen Dezember die gekrümmte und frierende Frau, sitzend auf einer Mauer am Theodor-Kutzer-Ufer in Mannheim besucht, um sie zu einem Arzt zu bringen, hat es gerade einmal Null Grad und es liegt der erste Schnee des Jahres. Die Frau (65) hat Massoth erst vor wenigen Wochen kennengelernt, weil engagierte Bürger aus Mannheim sich um die ältere Dame sorgten und den Kontakt hergestellt hatten. Sie war zehn Jahre lang obdachlos, doch „das letzte halbe Jahr war das schlimmste gewesen“, sagt sie. „Ich wünsche mir wieder eine Wohnung, am besten zwei Zimmer, mit Aufzug im Haus.“ Doch vor allem anderen musste sie dringend zu einem Arzt, denn sie war körperlich am Ende, nur ihr starker Glaube ließ sie nicht verzagen.
Arzt hilft
Ein in der Mannheimer Neckarstadt ansässiger Hausarzt erklärte sich bereit die Frau notdürftig zu versorgen, obwohl sie aktuell keine Krankenversicherung mehr hatte. Dann organisierte er ihr im Theresienkrankenhaus ein Bett zur weiteren Behandlung. In dieser Zeit machte sich Massoth bereits auf die Suche, ein Zimmer oder sogar eine eigene Wohnung für sie zu finden. Nach vielen vergeblichen Versuchen wurde er fündig und das Rote Kreuz konnte mittels Spenden eine Wohnung finanzieren. Erst vor wenigen Monaten hatte eine Mannheimerin eine höhere Summe für die Obdachlosenarbeit an das DRK gespendet.
Einzug in ein neues Leben
Als die Frau schließlich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, musste sie nicht wieder zurück in den eiskalten Winter. Sie konnte gleich in die vollständig möblierte Zwei-Zimmer-Wohnung einziehen. In der barrierefreien Wohnanlage befindet sich außerdem ein Aufzug. „Was hier vor unseren Augen passiert ist, ist nichts geringeres als ein Wunder“, sagt Massoth. „Alles hat sich perfekt ineinander gefügt. Erst die großzügige Spenderin, dann die engagierten Bürger, der hilfsbereite Arzt, die gute Versorgung im Krankenhaus und schließlich die freie Wohnung, die genau ihren Wünschen entspricht.“ 
Weihnachten im Warmen
Das Weihnachtsfest konnte die Frau dann bereits im Warmen feiern. „Ich hätte diesen Winter da draußen nicht überlebt, Gott segne sie“, bedankt sie sich bei einem weiteren Treffen mit Massoth.
Massoth appelliert an seine Mitmenschen: „Diese Geschichte zeigt uns, dass niemand auf der Straße leben und leiden muss, wenn sich Menschen dazu entschließen, hinzusehen und aktiv Nächstenliebe zu praktizieren. Das gilt für uns Bürger genauso wie für die Stadtverwaltungen. Gerade in Zeiten von Corona ist es besonders wichtig zusammenzuhalten“.
Unterstützung
Wenn Sie die Frau unterstützen möchten, dann spenden Sie unter dem Stichwort „Obdachlosenhilfe-756433“ einen einmaligen oder regelmäßigen Betrag an das DRK in Mannheim (Kontodaten siehe unten). Die Spenden fließen zu 100% in die Miete, Medikamente und Lebensmittel für sie. Da sie bisher noch keine Rente oder Grundsicherung erhält, ermöglichen sie ihr mit ihrem Beitrag, die Wohnung weiter zu finanzieren, solange bis die staatlichen Gelder fließen.
Spendenkonto:
DRK-Kreisverband Mannheim e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE82370205000005367800
BIC: BFSWDE33XXX
Verwendungszweck: Obdachlosenhilfe-756433